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Für den (medizinischen) Ernstfall vorbreitet sein – Mit dem Notfallausweis

Das Amt für Familie, Schule und Soziales, die Seniorenvertretung und „Aktiv ab 50“ e. V. informieren:

Für den (medizinischen) Ernstfall vorbreitet sein – Mit dem Notfallausweis

 

Es kann Situationen im Leben eines jeden geben, in denen möglicherweise Sekunden über Leben und Tod entscheiden, z. B. nach einem schweren Sturz, einem Herzinfarkt oder einem Unfall. Damit das hinzugerufene Rettungsteam schnell helfen kann, benötigt es umgehend die wichtigsten medizinischen Daten: Sind Allergien oder Vorerkrankungen bekannt? Ist der Patient auf bestimmte Medikamente angewiesen? Gibt es Angehörige, die informiert werden müssen? Liegt eine Patientenverfügung oder eine Gesundheitsvollmacht vor? Doch was, wenn man selbst nicht ansprechbar ist und Auskunft geben kann? - Dann spricht der Notfallausweis für den Patienten - schnell und unkompliziert!

 

Ein Notfallausweis kann Leben retten. Kein neues - aber ein zeitlos wichtiges - Thema, auf das heute die Seniorenvertretung der Stadt Zwickau aufmerksam machte. Im Rahmen eines Pressegespräches wurde auf das Mitführen eines Notfallausweises noch einmal eindringlich hingewiesen und gleichzeitig eine Zwickauer Ausgabe dieses Dokumentes vorgestellt.

 

Laut Aussage des medizinischen Personals in Zwickau ist die Zahl derer, die für den (medizinischen) Ernstfall nicht vorgesorgt haben, nach wie vor sehr hoch. Das ergaben Recherchen des Vereins „Aktiv ab 50“ in Zwickau, der sich diesem Thema im Jahr 2020 etwas intensiver widmete. Naheliegend, denn der Verein ist Interessenvertreter der Bürgerinnen und Bürger ab dem 60. Lebensjahr, befasst sich mit spezifischen Problemstellungen älterer Menschen und agiert u. a. als Mittler zwischen Verwaltung, Gesundheits- und Sozialleistungsträgern und der älteren Generation.

Eine Arbeitsgruppe unter der Projektleitung von Christiana Tröger („Aktiv ab 50“ e. V.) führte im Rahmen der Recherche viele Gespräche mit Bürgern unterschiedlichen Alters. Auch mit Haus- und Unfallärzten, den Notaufnahmen, Krankenschwestern und Pflegediensten wurde sich ausgetauscht. In Auswertung dessen stand schnell fest: In Sachen Notfallpass möchte der Verein in die Spur und (nach)helfen!

 

Der Zwickauer Notfallausweis

Und so entstand im ersten Halbjahr 2021 - mit Unterstützung der Stadtverwaltung – eine Druckvorlage für den Zwickauer Notfallausweis. Es gibt verschiedene Modelle dieser Ausweise, solche, die nur die wichtigsten Daten enthalten und solche, die umfassend über den Patienten informieren. Der Zwickauer zählt zur letzteren Kategorie. Neben den Basics, wie Name, Wohnort, Medikation, Haus- und Facharztkontakten, werden in der Zwickauer Ausgabe mögliche pflegebedürftige Personen bedacht, die ohne Unterstützung hilflos sind. Damit sich bei plötzlichen Ausfall der Pflegeperson auch weiterhin um Pflegebedürftige gekümmert werden kann, wurden die Angaben im Notfallausweis um diese wichtige Abfrage erweitert. Das war ein besonderes Anliegen der Arbeitsgruppe. „Wir freuen uns, den Nothilfeausweis jetzt druckfrisch – und mit unseren wichtigen Ergänzungen - vorliegen zu haben und verteilen zu können.“ so Christiana Tröger. „Denkbar ist, in einem Jahr erneut eine Umfrage durchzuführen, um zu sehen, wie der Ausweis angenommen wurde.“

 

Auch in anderen, vielleicht nicht ganz so lebensbedrohlichen Situation, kann der Ausweis sehr hilfreich sein, z. B. wenn Personen dement sind, nicht mehr in die häusliche Umgebung oder das betreute Wohnen zurückfinden oder in einer anderen hilflosen Situation sind. Gerade Patienten, die an chronischen Erkrankungen (z. B. Epilepsie-Syndrom oder Asthma) leiden, werden von ihrem behandelnden Arzt oft aufgefordert, ein solches Dokument bei sich zu tragen. Der Ausweis gibt dem Inhaber und Angehörigen ein Stück Sicherheit in die Hand, passt in jede Tasche/Geldbörse und kann lebensrettend sein.

 

Wo gibt’s den Notfallausweis

Der Zwickauer Notfallausweis, gedruckt von einer Zwickauer Druckerei in einer Auflagenhöhe von 20.000 Stück, wird in den nächsten Tagen im Stadtgebiet verteilt. Ab Anfang September 2021 ist er dann u. a. im Bürgerservice im Rathaus, im Verein „Aktiv ab 50“ e. V., bei Zwickauer Hausärzten, Pflegediensten, Wohlfahrtsverbänden, Unfallpraxen und Notfalldiensten kostenfrei erhältlich. Das Datenblatt kann im Internet auf den Seiten der Seniorenvertretung Zwickau aufgerufen, ausgefüllt und ausgedruckt werden. http://www.seniorenvertretung-zwickau.de/

 

Weitere Informationen der Seniorenvertretung

Im Rahmen des Pressegesprächs wurde ferner über die aktuellen Aufgaben und Inhalte der 5 Arbeitsgruppen und weitere Projekte der Seniorenvertretung und des Vereins „Aktiv ab 50“ e. V. informiert. Ziel ist es, die Arbeit und das Hilfsangebot in der zentralen Anlaufstelle für Menschen ab 50 bzw. 60, mit und ohne Behinderung, zu optimieren, um für möglichst viele Belange der älteren Generation da sein, helfen und vermitteln zu können.

 

Informiert wurde außerdem über die nächste Wahl der Seniorenvertretung, die am 24. November 2021 stattfinden wird. Dem Vorstand gehören derzeit 14 gewählte Mitglieder an, darunter der Vorsitzende und zwei Stellvertreter. Die Amtszeit des Vorstandes beträgt 5 Jahre. Gewählt wird dieser von den ca. 100 Mitgliedern der Seniorenvertretung, d. h. von Bürgerinnen und Bürgern aller Stadtteile, Berufsgruppen, Parteien, Vereine, Verbände und Konfessionen.

Einen besonderen Höhepunkt wird es zum Jahresende geben. Am 4. Dezember 2021 feiert die Seniorenvertretung ihr 25-jähriges Jubiläum. In welcher Form gefeiert wird und werden kann, bleibt noch abzuwarten.

 

Wer Interesse hat, sich aktiv an der Seniorenarbeit in Zwickau zu beteiligen, kann sich gern in der Seniorenvertretung melden. Ob Vereinsarbeit oder unterstützend in Arbeitsgruppen und Projekten - neue Mitglieder sind immer herzlich willkommen!

www.seniorenvertretung-zwickau.de

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